Lange hat Open Suse 12.2 nach einer von Verspätungen gekennzeichneten Entwicklungsphase auf sich warten lassen. Die Linux-Distribution wird inzwischen allein von einer engagierten Entwickler-Gemeinde getragen, die in den letzten Monaten wieder stark gewachsen ist. Die große Zahl an angepeilten Änderungen und Aktualisierungen sorgte in der Entwicklung für eine Verzögerung von 2 Monaten. Auf DVD liegt Open Suse in der Version mit KDE 4.8.2 als Desktop-Umgebung. Open Suse ist eine klassische KDE-Distribution ist, die KDE und dessen typischen Programme exemplarisch zeigen kann. Eine erhebliche Änderung zur Vorgängerversion ist der Wechsel zu Grub 2 in der finalen Version 2.00, während zuvor noch Grub 1 in einer gepatchten Version zum Einsatz kam. Zudem gibt es jetzt einen grafischen Startbildschirm, der wie bei Fedora und Ubuntu mit Plymouth umgesetzt ist und die Grafikchips von Intel, ATI/AMD sowie den Nvidia Kernel-Mode-Setting beherrscht, um ohne Unterbrechungen zwischen verschiedenen Grafikmodi umzuschalten. Weiter ausgebaut wurde Systemd, das als Init-System das klassische System-V-Init ersetzt. Diese Entwicklung begannt schon bei Open Suse 12.1 und mit jeder neuen Version fügt sich Systemd besser in die Distribution ein. Zielgruppe sind immer noch Privatanwender, die gerne mit grafischen Konfigurationsmenüs arbeiten, denn Yast ist der bewährte Installer und ein umfassendes Programm zur Systemadministration. Mit seinen neuen Funktionen ist Open Suse aber insgesamt experimentierfreudiger geworden und bedient in erster Linie nicht mehr Linux-Anfänger und Einsteiger. Das Live-System auf Heft-DVD hat eine neue Initrd (Startumgebung) bekommen, um Open Suse kompatibel zur Multiboot-DVD zu machen. Auf das System selbst hat die ausgetauschte Initrd aber keine Auswirkungen und Open Suse startet genau so wie das originale Live-System.
Voraussetzungen: Die Entwickler empfehlen eine CPU ab Pentium III mit 500 MHz oder mehr. An RAM benötigt Open Suse 1 GB Speicher. Die Desktop-Umgebung KDE kann mit Kwin aufwändige Effekte anzeigen und eine 3D-fähige Grafikkarte ist dabei von Vorteil. Allerdings sind diese Effekte optional und lassen sich auch abschalten. Für 64-Bit-PCs steht eine passende Version zum Download bereit.
Installation: Open Suse 12.2 startet als Live-System in englisch und bietet mit Yast ein komfortables, größtenteils deutschsprachiges Installationsprogramm, das Anwender in wenigen Schritten durch die Einrichtung begleitet. Auf der Festplatte benötigt das System installiert mindestens 3 GB.
Passwörter: Keine im Live-Betrieb, die Anmeldung erfolgt automatisch. Befehlen und Programmen auf der Kommandozeile stellen Sie sudo vor, um diese mit root-Rechten auszuführen.

http://de.opensuse.org/Portal:12.2